DIE FASZINATION DER URSPRÜNGLICHKEIT

Meine nackten Füße berühren den feuchten, kalten und mit Laub bedeckten Waldboden, als ich gerade durch die Baumwipfel eine wunderschöne Wolkenformation über mir beobachte. Es ist Winter, ich habe meine Hose bis zu den Knien hochgekrempelt und spüre den frischen Wind an meinen Waden. Eine Gänsehaut legt sich wie ein Mantel um meinen Körper und ich atme tief und langsam. Die Tiere beobachten mich, die Bäume wackeln und ich bin fasziniert. Die Schönheit der Natur übermannt mich. Ich kann mich nicht wehren, es geschieht einfach mit mir.

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DER REIZ DER NATUR

Die Natur ist voller Eindrücke und mir wird bewusst, wie sehr mir diese guttun. Ohne Anstrengung und Kraft sauge ich wachsam die Atmosphäre des Waldes auf. Unser Gehirn ist seit Jahrmillionen an die Reize der Natur gewöhnt und angepasst. Es wundert mich also nicht, dass meine Faszination für ursprüngliche Naturwunder ganz ohne mein Zutun geschieht. Menschengemachte Werke wie Autos, Gebäude, Schmuck oder Ähnliches können niemals die gleiche Aufmerksamkeit, Schönheit und Faszination erreichen.

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DER TAKT

Im Alltag gibt es wenig Faszination und die eigene Aufmerksamkeit wird durch äußere Einflüsse gesteuert. Das Pflichtbewusstsein taktet unser Leben. Ob im Job oder im Straßenverkehr, unsere Konzentration wird auf etwas Synthetisches, ein menschengemachtes Phantombild gerichtet, was viel Energie und Kraft kostet. Was bleibt, sind verbrannte Füße und viel heiße Luft. Wir sind immer unterwegs, verschwenden unsere Reserven und unsere Aufmerksamkeit leidet, was dazu führt, dass wir noch mehr Kraft investieren müssen, um diese aufrechtzuerhalten. Es scheint aussichtslos. Das Resultat: Die Menschen sind gestresst und ausgebrannt. Das Leben scheint sie zu erschöpfen.

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VOLLE AUFMERKSAMKEIT

Hier draußen in der Natur ist es anders. Wie im Alltag bin ich aufmerksam, doch bin ich keineswegs gestresst oder ermüdet. Ich regeneriere meine Gedanken und tanke neue Energie. Meine Faszination für ursprüngliche Phänomene lässt mich wachsam und hellhörig die Umgebung erkunden. Ich klettere jetzt auf einen Baum, sehe mir die Äste, Zweige und Baumstämme an. Von hier oben kann ich den ganzen Wald einsehen und beobachte das saftige Moos, das selbst im Winter strahlend grün leuchtet. Ewig könnte ich einfach nur hier sitzen und in meiner eigenen Faszination erstarren.

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UNSER BESTER FREUND

Die Natur ist imposant und stellt jede künstlich erzeugte Schönheit in den Schatten. Sie löst eine tiefe Ehrfurcht in uns aus. Wer einmal die Erfahrung gemacht hat, auf einem Baum mitten im Wald zu sitzen, oder auf dem Gipfel eines Berges zu stehen, um in die weite unberührte Landschaft zu blicken, kann vielleicht erahnen, wovon ich spreche. Was wäre, wenn wir uns Hals über Kopf in das Meer, den Sternenhimmel oder den Wald verlieben würden? Wir würden uns wieder verbinden mit der eigenen Ursprünglichkeit, die tief in uns steckt. Die Faszination würde sich in uns neu entfachen. Die Natur ist unser Anker und unser bester Freund. Wir brauchen sie mehr als je zuvor!

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